
Seit wann fotografierst du?
2019 hatte ich meine erste eigene Kamera in der Hand. Meine ersten Fotos habe ich allerdings bereits 2017 entwickelt.
Hast du dein erstes Bild noch?
Mein erstes Bild hab ich leider nicht mehr. Aber ich weiß noch, dass es eins mit meinem Cousin auf seinem Skateboard war.
Was sind deine Lieblingsmotive – eher Menschen oder Architektur?
Ich fotografiere lieber Menschen.
Lieber Schwarz-Weiß oder Farbe – und warum?
Meine Fotos sind meistens in Farbe, weil es entweder meine Kunden so möchten und ich damit auch eher meinen Stil ausdrücken kann.
Was hältst du von Instagram?
Ich nutze Instagram sehr intensiv zur Veröffentlichung von meinen Exemplaren und zur Selbstpräsentation. Für mich ist es eine sehr gute Option, um meinen Kunden und Follower zu zeigen wer ich bin und was ich mache.
Wo gab es deine Arbeiten schon zu sehen?
Meine Arbeiten gab es bisher auf diversen Websites und in einigen kleineren Zeitschriften, sowie Flyern von Organisationen und Firmen zu sehen.
Hebst du alle Bilder noch im RAW-Format auf, oder findest du das im Internetzeitalter unnötig?
In meinem Arbeitsprozess nutze ich zuerst meine RAW Bilder. Doch wenn ich sie nicht mehr brauche belegen sie nur unnütz Speicher. Daher hab ich mir einen Automatismus eingerichtet, welcher automatisch die RAW-Ordner aus meiner Cloud löscht die nach 5 Jahren durchgehend nicht verwendet wurden.
Kannst du dir vorstellen, dass deine Bilder in einer Galerie nicht mehr als Print, sondern nur noch auf Screens erscheinen?
Ich bin tatsächlich bisher in noch keiner Galerie ausgestellt worden. Dennoch kann ich mehr vorstellen, dass der Betrachter das Bild mit einem anderen Blick betrachtet. Gedruckt ist da, denke ich, die bessere Wahl.
Benutzt du noch analoge Kameras – und wenn ja, warum?
Ich benutze eine Analoge Praktika MTL5B. Diese fand ich zufällig in einem sehr gutem Zustand auf einem Flohmarkt und seit dem ist sie des Öfteren mein Wegbegleiter auf Reisen. Warum? Regelmäßig ertappt man sich selbst, dass der Auslöser keine Pause bekommt und die Speicherkarte glüht. In der Analogfotografie ist die Speicherkapazität viel schneller begrenzt und man macht sich viel öfter Gedanken, was das perfekte Bild in der jeweiligen Situation ist.
Wie hat sich deine Fotografie durch Smartphones und KI verändert?
Es ist prinzipiell erst einmal ein wenig spekulativ. Aber man hat ja grundsätzlich schon ein wenig den Gedanken, dass der Kunde mal fix zum neuen iPhone greift, als den Fotografen zu buchen (der dann natürlich auch bezahlt werden möchte). Was ich damit sagen will… Der Kunde hat mit der Zeit einfach andere Erwartungen an den Fotografen entwickelt. Er erwartet oft, dass das Bild besser ist, als das vom Handy, das inzwischen schon anspruchsvoller geworden ist. Oder dass immer öfter Kunden erwarten, grundsätzlich eine tadellose Hautretusche anzuwenden. Das war vor dem Thema KI kaum erwünscht. KI ist jedoch nicht immer schlecht. Wir müssen uns nur mehr damit beschäftigen und sie in unseren Arbeitsalltag integrieren. Dann können wir uns neuen Aufgaben und Herausforderungen widmen.
Glaubst du, dass Social Media Fotografie verbessert oder oberflächlicher gemacht hat?
Bevor ich eine Website hatte war bereits der Instagramaccount entstanden, wodurch ich quasi von Beginn an mit Instagram gewachsen bin. Ob Social Media Fotografie verbessert oder
verschlechtert ist aus meiner Sicht sehr zielgruppenabhängig. Viele Junge Menschen nutzen es zum connecten, sich amüsieren oder auch einfach zum abschalten vom stressigen Alltag. Social Media gibt uns Fotografen die Möglichkeit den Menschen da draußen zu zeigen wie interessant und vielfaltig unsere Arbeit ist. Sicherlich wird man durch das viele scrollen auf einem Display schnell dazu verleitet nicht mehr vollständig auf Details zu achten. In diesem Fall ist es dann eher eine Verschlechterung. Aber im allgemeinen würde ich sagen, dass es eine sehr gute Option zum connecten ist.
Hast du mal mit KI-generierter Fotografie experimentiert?
Mit KI-generierter Fotografie habe ich bis jetzt nur kurz mich beschäftigt. Aber ich muss schon sagen, dass es sehr beeindruckend ist wie schnell die KI wächst und dazu lernt. Vor ein
paar Monaten sahen die Bilder noch äußerst unakzeptabel aus. Inzwischen kann man öfters garnicht mehr unterscheiden, was jetzt das echte Bild ist.
Wenn du eine Kamera aus der Zukunft haben könntest, was müsste sie können?
Ich würde eine Cloud Integration ganz sinnvoll finden. Eine Kamera die jedes Bild direkt in einer Cloud speichert, falls die Speicherkarte doch keine Lust mehr hat mitzuarbeiten. Außerdem wäre ein modularer Design sehr sinnvoll. Der Griff ist abgegriffen oder hat nicht die passenden Bedienfelder? Einfach Modul tauschen. Das wäre schon sehr praktisch.
Was würdest du in deiner Fotografie heute anders machen als vor 10 Jahren?
Ich bin stetig dabei mich in meiner Fotografie und meinem Business weiterzuentwickeln. Dabei hat vor allem für mich die Interaktion mit Kunden einen hohen Stellenwert. Mit jedem neuen Auftrag lernt man neue Menschen kennen und ich denke das beste Beispiel zur Veränderung ist der Smalltalk. Als ich begann Smalltalk in die Shootings einzubringen lockerte sich mit einem Schlag die Stimmung und der Kunde fühlte sich direkt noch wohler. Außerdem hab ich gelernt, dass Perfektion nicht gleich teuerste Kamera heißt, sondern der Moment das Bild ausmacht.
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