Berliner Fotografen: Oliver Krumes

Berliner Fotografen Oliver Krumes

Oliver Krumes
Schreinerstr.11
10247 Berlin

Instagram | Website

Seit wann fotografierst du?

Vor etwa 15 Jahren kaufte ich mir meine erste Spiegelreflexkamera. Das war noch in der Zeit, als die Regel galt „Je schwerer deine Kamera ist, desto professioneller sind deine Fotos“. Es kristallisierte sich immer wieder heraus, dass ich dazu neigte, ungestellte Fotos in urbanen Umgebungen zu machen, bevor ich jedoch wusste, dass es das Genre der Street Photography gibt. Seit 2015 erkunde ich ich mit einer kleinen kompakten Kamera ohne Wechselobjektive Berlin und viele Sehnsuchtsdestinationen, die hauptsächlich in Asien liegen.

Hast du dein erstes Bild noch?

Sehr stark vermute ich, dass mein erstes Bild mit einer Wegwerfkamera als Kind entstanden ist. Leider misst man solchen Dingen erst später eine große Bedeutung bei, somit dürfte das als verschollen gelten…

Was sind deine Lieblingsmotive, eher Menschen oder Architektur?

Definitiv Menschen in städtischer Architektur. Es gibt auch Motive im urbanen Raum, die stärker wirken ohne Menschen, dies halte ich jedoch für die Ausnahme. In der Regel wirkt eine Stereofotografie, wenn ein menschliches Element, das richtige Licht und der richtige Hintergrund vorhanden ist und im besten Fall noch eine Emotion beim Betrachter geweckt wird.

Lieber schwarz/weiss oder Farbe und warum?

In Berlin definitiv Farbe. Da ich meist mit harten Licht-Schatten Kontrasten arbeite, würden viele meiner Bilder in Schwarz-Weiss zu dunkel wirken, was sie auch in Farbe ohnehin oft schon sind. Häufig habe ich auch ein dominierendes farbiges Element in meinen Bilder, das sonst verloren ginge. Es gibt aber durchaus Städte, zu denen eher Schwarz-Weiss passt. Shanghai ist so ein Fall für mich. In Farbe wirkten die meisten Bilder von dort bei weitem nicht so stark.

Was hältst von Instagram?

Früher habe ich es eher belächelt, aber mittlerweile ist es immer wichtiger geworden, darüber seine Arbeit vorzustellen und neue Kontakte zu knüpfen. Ich habe das starke Gefühl, dass sich derzeit bei Facebook nur noch die Über-50 jährigen über Selbstfindung und Kochrezepte austauschen, wohingegen der ernsthafte kreative Austausch mittlerweile fast ausschließlich über Instagram stattfindet – überspitzt formuliert.

Was sind deine Vorbilder, sofern du welche hast?

Alex Webb ist wohl unübertroffen in der komplexen Gestaltung seiner Streetfotografien, die zudem auch noch farblich und kompositorisch seinesgleichen suchen. Dasselbe gilt für David Alan Harvey, der immer noch eine starke emotionale Komponente in seine Bilder implementiert. Des Weiteren habe ich viel von den Arbeiten Saul Leiters oder Josef Koudelka gelernt. Jedem angehenden Streetfotografen kann ich nur raten: Besorgt euch Fotobücher, geht in Ausstellungen! Man braucht Vorbilder, aus dessen Arbeiten man dann im Idealfall etwas Eigenes entwickeln kann.

Was ist dein Lieblingsblog oder Webseite zum Thema Fotografie?

Ich lasse mich immer wieder gern philosophisch und fotografisch inspirieren vom Blog meines Freundes und Street Photography Kollegen Eric Kim, zudem bleibe ich gern über Petapixel am Puls der Welt der Fotografie. Auch verfolge ich gerne den Youtube-Kanal des großartigen Hamburger Streetfotografen Samuel Lintaro Hopf, der sehr aufwendige und hilfreiche Videos produziert.

Welches war die letzte Ausstellung, die du besucht hast?

Das war die „Mein Kiez“-Ausstellung des Wettbewerbes des Hamburger Street Photography Festivals, wo großartige Arbeiten von hauptsächlich deutschen Streetfotografen ausgestellt waren, die größtenteils auch vor Ort waren.

Wo gab es deine Arbeiten schon zu sehen?

Bei der Bucharest Photo Week, bei den ASPA Photo Awards Alghero, in der der Galerie Herzogburg in St.Veit an der Glan, in Berlin in der Galerie RS21, der Jarvis Dooney Galerie, im creative office und zuletzt bei der Gruppenausstellung des Fotokollektivs Berlin1020 in der Fotogalerie Friedrichshain.

Hebst du alle Bilder noch im RAW Format auf, oder findest du das im Internetzeitalter unnötig?

Die wichtigsten definitiv. Ich sichere sie sogar mehrfach, da ich hier ein wenig paranoid bin, seitdem eine externe Festplatte mal hunderte wichtige  Fotos in das digitale Nirwana geschickt hat. Seitdem bin ich vorsichtiger geworden.

Kannst du dir vorstellen, dass deine Bilder in einer Galerie nicht mehr als Print, sondern nur noch auf Screens erscheinen?

Das finde ich schwierig, da sich gerade durch den großformatigen Druck auf hochwertigem Papier den meisten Arbeiten eine ganz eigene, neue Qualität hinzufügen lässt, die sich für mich digital nicht reproduzieren lässt. Ich schätze, hier favorisiere ich das klassische Ausstellungsmedium.

Benutzt du noch analoge Kameras und wenn ja warum?

Leider nein. In meinem Schrank wartet unter anderm noch eine alte Hasselblad-Mittelformatkamera, die ich früher oft benutzt habe. Mittlerweile ist der Kosten/Nutzen-Groschen bei Analog zu Digital bei mir eindeutig zugunsten von Digital gefallen. Das heißt nicht, dass ich die analoge Fotografie nicht vermissen würde. Ich würde es für die Zukunft nicht kategorisch ausschließen.

Berliner Fotografen Oliver Krumes

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